Dummy Loads – Teil III

Der Kleine für die Höhenendstufe

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Die Schaltung

Zum Test der Höhenendstufe des Schertler reichte ein kleinerer Dummy Load – im Handbuch des Verstärkers ist eine maximale Sinusleistung von 35 Watt ausgewiesen, der Hochtöner hat einen Nennwiderstand von 8 Ω.  So wurde aus zwei Lastwiderständen 8,2 Ω / 50 Watt ein einfacher Dummy Load zusammengebaut, für eine Impedanz von 8,2 Ω wird nur einer der beiden Lastwiderstände verwendet, bei 4 Ω werden beide parallel­geschaltet. 

Die Beschaltung des gedämpften Ausgangs geschieht ähnlich wie im großen Dummy Load, die erreichte Dämpfung liegt hier auch bei etwa 30 dB. 

Schaltplan

Abb. 3.1: Schaltung des „kleinen“ Dummy Loads.  Widerstände in Ω.

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Aufbau und Realisierung

Das Gehäuse, ein Blechquader mit etwa 10 cm Kantenlänge, eine Seite offen, blieb beim Ausschlachten eines alten Studioröhren­verstärkers (Groove Tubes STPG-1) übrig – auf dem 19-Zoll-Gehäuse des Verstärkers standen, ähnlich wie bei Hi-Fi-Röhrenverstärkern, drei „Pharaonengräber“ – das heißt, Netz- und Ausgangstrafos sowie der eingebaute Dummy Load des Verstärkers lagen unter quaderförmigen Blechkappen. 

Einer dieser Blechquader wurde oben und an den Seiten mit Bohrungen versehen und die beiden Hochlast­widerstände wurden (mit Wärmleitpaste) von innen an die großen Außenwände geschraubt.  Der Umschalter zwischen 4 Ω und 8 Ω befindet sich an der Stirnseite.  Dieser Blechquader und die Schraubklemmen für Eingang und den Ausgang –30 dB kamen neben der Beschriftung der Anschlüsse auf ein billiges Frühstücksbrett, der Ausgang –30 dB wird noch auf eine Klinken­buchse an die Rückseite des Blechquaders geführt. 

Fotografie

Abb. 3.2: Der „kleine“ Dummy Load mit dem gebohrtem „Pharaonengrab“. 

Der Aufbau wurde in der Einstellung für 8 Ω mit einem Netzteil 12 V / 20 Watt etwa eine Stunde getestet – lediglich der Bereich der Außenwand um den Lastwiderstand war heiß geworden. 

Ein weiterer Test der Aufbauten erfolgte im praktischen Einsatz – beide Dummy Loads wurden zum Dauertest des eingangs erwähnten Schertler-Verstärkers benutzt.  Fazit: Verstärker und Dummy Loads haben durchgehalten, und: Auch 100 mW können durchaus laut sein.

Will sagen: Die an die um 30 dB gedämpften Ausgänge der Dummy Loads angeschlossenen Lautsprecher mussten beim Verstärkerdauertest über Nacht noch akustisch isoliert werden, um in einem ruhigen Mietshaus nicht zu stören.  Am Ausgang des großen Dummy Loads (Bässe und Mitten) hingen zwei alte HiFi-Boxen, Lautsprecherseite an Lautsprecherseite übereinandergelegt.  Der Hochtöner am Ausgang des kleinen Dummy Loads verschwand in einer fast geschlossenen Tupperdose.